Immer wieder höre ich von Erwachsenen, aber auch von vielen Kindern, dass sie nicht singen können. „Da laufen ja sogar die Katzen davon, wenn ich singe“ ist einer der Sätze, die ich von einigen höre. Und auch ich habe lange Zeit nicht mehr gesungen, denn in unserer Familie kam schnell der Spruch:“ Wenn ich Musik hören möchte, dann schalte ich das Radio ein.“
Tatsache ist, dass Musik und ganz besonders das Singen, gut für Körper, Geist und Seele ist. Dies ist durch viele wissenschaftliche Studien belegbar. Über das Singen kommen wir von der Kopfsteuerung zum Bauchgefühl und vom Denken ins Fühlen.
An dieser Stelle nenne ich 7 Gründe, warum ich es wichtig finde, Singen, ganz besonders mit Kindern, in den Alltag zu integrieren.
Durch das Singen wird häufiger als normalerweise ein-und ausgeatmet, die Ausatmung erfolgt dadurch automatisch länger als das Einatmen, damit der Ton gehalten werden kann. Das längere Ausatmen beruhigt und versorgt den Körper optimal mit Sauerstoff. Wer singt atmet automatisch in den Bauch. Dadurch wird der Kreislauf angeregt, das Gehirn besser versorgt und wir können uns besser konzentrieren.
Durch das tiefe Ein- und Ausatmen beim Singen wird das vegetative Nervensystem, der Parasympathikus aktiviert. Das vegetative Nervensystem besteht aus 2 Gegenspielern – dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Stress und Ängste aktivieren den Sympathikus, unser Puls und Herzfrequenz steigen, und wir sind ständig im Fluchtmodus. Der Parasympathikus beruhigt und entspannt. Durch das Singen können wir unsere Sorgen „loslassen“ und uns entspannen.
Eine Studie des Instituts für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, unter der Leitung von Musikwissenschaftler Prof. Dr. Gunter Kreutz, belegt, dass Singen die Abwehrkräfte stärkt. Wir bleiben gesünder und dadurch aktiver.
Singen koordiniert auditorische, motorische und visuelle Prozesse. Dadurch werden beide Gehirnhälften aktiviert und synchronisiert. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass singende Menschen schneller eine Fremdsprache erlernen und besser Lesen und Schreiben lernen.
Egal ob im Chor oder daheim mit der Familie oder mit Freunden, Freundinnen, durch Singen schaffen wir eine Verbundenheit und ein Gemeinschaftsgefühl, das zudem zu mehr Toleranz führt.
Durch das Singen in Gemeinschaft können innere Blockaden überwunden werden. Wir trauen uns mehr zu, bekommen positives Feedback. Dadurch werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die uns selbstbewusster durchs Leben gehen lassen.
Schon 30 Minuten Singen reichen, um die Ausschüttung von sogenannten „Glückshormonen“ im Blut nachzuweisen. Diese Hormone, unter anderem Serotonin und Endorphine, führen dazu, dass wir uns so richtig gut und glücklich fühlen.
Natürlich gibt es noch viel mehr Gründe, warum Singen so wertvoll und gesund ist. Unzählige Studien beweisen das, und die Liste wird länger und länger. An dieser Stelle war mir wichtig, die Gründe aufzuschreiben, die gerade das gemeinsame Singen mit Kindern in den Vordergrund stellen.Wenn du noch erfahren möchtest, wie du schon mit den ganz Kleinen sprachfördernd singen kannst, dann schau mal hier bei Wiebke Schomaker vorbei.
Viel Vergnügen beim Singen!